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Sustainable Retail = Sustainable Logistics?
Das Bewusstsein der für nachhaltigen Konsum und transparente Lieferketten wird gleichzeitig immer stärker. Bei der DELTA Development Group realisiert Julian von Hodenberg grüne Logistik-Großprojekte – unter anderem für das Modeunternehmen Levi Strauss. Im Interview mit Fashion Net erklärt er, warum nachhaltiges Bauen gerade in der Modebranche so wichtig ist.
(c) Julian von Hodenberg, DELTA Development Group
Stichwort Zukunft: Was können Bau- und Modebranche gemeinsam für Morgen tun?
Beide Branchen haben die Macht – und die Verantwortung! – zum Treiber für zukunftsorientiertes Wirtschaften zu werden und unsere Erde so auch langfristig lebenswert zu gestalten. Clevere Logistik-Projekte müssen zum neuen Branchen-Maßstab werden. Indem sie zeigen, was möglich ist, kann sich ein neues Mindset etablieren das die gesamte Kette – von Hersteller bis zum Kunden – hinterfragt. So gehen wir gemeinsam Schritt für Schritt einer besseren Zukunft entgegen. Für uns und alle kommenden Generationen.
Das klingt zukunftsorientiert. Haben Sie konkrete Beispiele aus der Branche?
Das „Positive Footprint Wearhouse“ ist ein neues Distributionszentrum für Levi Strauss das wir momentan im nordrhein-westfälischen Dorsten realisieren. Es ist die landesweit erste Logistikfläche, die dem Cradle-to-Cradle®-Ansatz folgt. Deutschlands grünstes Warenhaus, also. Im Grunde steckt es schon im Namen: Levi Strauss will seinen ökologischen Fußabdruck mit dem nachhaltigen Logistikzentrum minimieren – und sogar ins Positive umkehren. Damit geht die Mode-Instanz zukunftsweisende Wege.
Wie genau baut man denn „grün“ und was steckt hinter dem Cradle-to-Cradle®-Prinzip?
Der Ansatz beschreibt eine zirkuläre Bauweise mit großem Nachhaltigkeitsanspruch. Bedeutet: Die Zukunft wird schon im Bauprozess mitgedacht. Jegliche Materialien sind auf Wiederverwertung, Ressourcenschonung und Abfallreduktion ausgelegt. Und damit hört es nicht auf: Auch im laufenden Betrieb stehen bei C2C® Gesundheit, Umwelt und der Mensch selbst im Mittelpunkt – und bilden eine Einheit mit Wirtschaftlichkeit und Effizienz.
Wie überträgt DELTA diesen Ansatz in die Praxis?
Unser Fokus liegt bereits seit über 20 Jahren auf Großbauprojekten, die dem C2C®-Ansatz folgen. Damit waren und sind wir Vorreiter in einer Branche, in der es jahrelang nur um „schneller, neuer, größer“ ging. Gerade im Bereich der Logisitik war Nachhaltigkeit lange kein Thema und das, obwohl sich hier Branchen mit großem CO2-Fußabdruck tummeln – die Fashionwelt gehört dazu. Dabei lässt sich gerade in der Logistik kostengünstig viel bewegen: durch schadstoffarme und recycelbare Materialien, Energiekonzepten oder Wassernutzung. Heute haben das viele Player verstanden. Wer etwas bewegen will, muss jetzt damit anfangen. Levi Strauss und das „Positive Footprint Wearhouse“ sind dafür ein gutes Beispiel.